Da sich die Weihnachtszeit wieder nähert, will ich an dieser Stelle an einen Film „erinnern“, den spätestens seit der 80er Jahre jedes (vor allem weibliche) Kind in Deutschland kennt: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Die Aschenputtel-Adaption wurde als deutsch-tschechische Ko-Produktion im Winter 1973 gedreht, wobei das Zeitkolorit sich vor allem in der schlagerhaften Musik widerspiegelt. Der Märchenfilm ist europaweit beliebt, vor allem in Tschechien, Deutschland und Norwegen.
Er erzählt die Geschichte des Aschenputtel aus einer modern angehauchten, recht emanzipierten Sichtweise, nach der das Aschenbrödel zwar auf die Magie von drei Zaubernüssen nicht verzichten kann, aber im Großen und Ganzen ihrem Schicksal mit viel Selbstbewußtsein aus eigener Kraft auf die Sprünge hilft.
Seine besondere Note erhält der Film durch den unaufdringlichen Witz, den alle seine Protagonisten mehr oder weniger versprühen sowie das lebendige und dynamische Schauspiel der Akteure, die in einer weihnachtlich stimmenden Winterlandschaft sich zahlreicher „Outdoor“-Aktivitäten verschrieben haben. Die Idee zur Gestaltung des Filmes soll folgerichtig auch von einem Gemälde Pieter Brueghels aus dem Jahr 1565 stammen: Jäger im Schnee.
Die Entstehungszeit des Gemäldes deutet auch auf den Kleidungs- und Ausstattungsstil des Films hin, der nämlich lose an der Mode der Renaissance angelehnt ist. Ein echtes Highlight für mich ist die berühmt berüchtigte Haube der Stiefmutter, gespielt von Carola Braunbock,
die sie auf dem Ball anlässlich der Vermählung des Prinzen trägt. Diese ähnelt einer Darstellung aus Weigels Kostümbuch (um 1577). Weitere heimliche Stars des Films sind für mich des Weiteren das Königspaar,
gespielt von Rolf Hoppe und Karin Lesch, sowie natürlich Klein Röschen, das zarte Geschöpf, mit dem der Prinz auf dem Ball tanzt. Zu gerne hätte ich die beiden in einer Alternativversion des Films als Paar gesehen ; )
Sehr viele tolle und interessante Informationen rund im Drei Haselnüsse für Aschenbrödel findet man übrigens auf der deutschen Fanpage zum Film, die ich sehr empfehlen kann.
Aschenbrödel, gespielt von der damals 19jährigen Libuše Šafránková, ergibt sich nicht in ihr Schicksal als ungeliebte Stieftochter.
Auf einem Ausritt in den Wald begegnet sie dem Prinzen, der ganz märchentypisch keinen Namen hat und immer nur der Prinz genannt wird, dargestellt von Pavel Trávníček. Später fordert sie ihn auf der Jagd heraus.
Auf dem Ball sind die Stiefmutter und ihre Tochter Dorchen voller Hoffnung, da der Prinz sich hier eine Braut aussuchen soll. Der Prinz selbst ist not amused.
Beinahe hätte der Prinz Dorchen aufgefordert, doch Klein Röschen kommt ihr zuvor. Die Stiefmutter und Dorchen sind entsetzt.
Mit einem wunderschönen Ballkleid aus einer der Zaubernüsse betritt Aschenbrödel den Ball und verzaubert den Prinzen, doch dieser kann das Rätsel um seine Auserwählte noch nicht lösen.
Nach einer turbulenten Verfolgungsjagd kann der Prinz sein geliebtes Aschenbrödel doch noch finden, diese trägt praktischerweise gleich das Hochzeitskleid aus der letzten Zaubernuss und beide reiten über die schneebedeckten Felder einer glücklichen Zukunft entgegen. *Seufz*